Das Retina Display finden wir meistens in Apple-Geräten wie dem iPhone, dem iPad oder auch dem MacBook. Diese Screens lösen sehr hoch auf und sind daher dementsprechend beliebt.
Was bedeutet Retina Display?
Das Wort Retina steht für Netzhaut. Der Hersteller Apple hat sich den Begriff, der sich eigentlich auf das Auge bezieht, für sein Retina Display angeeignet. Dieser bedeutet damit wörtlich übersetzt „Netzhautbildschirm“. Damit will Apple darauf verweisen, dass die Punktdichte bei einem Retina Display so dicht ist, dass die menschliche Retina die einzelnen Bildpunkte nicht mehr erkennen kann – jedenfalls nicht aus dem typischen Betrachtungsabstand, mit dem wir das Retina Display eines iPhones anschauen. Natürlich ist die Verwendung des anatomischen Fachbegriffs Retina für ein Display eine Marketingstrategie. Apple hat sich den Namen in den USA und Kanada als Marke eintragen lassen (Trademark „Retina®“). Die Displays stellen übrigens japanische und koreanische Zulieferer her, darunter Samsung, LG Display und Japan Display.
Wie funktioniert ein Retina Display technisch?
Das Retina Display basiert auf Flüssigkristallen (Liquid-Crystal-Display, LCD) mit IPS (In-Plane-Switching = in einer Ebene schaltend). Dabei liegen die Elektroden nebeneinander und parallel zur Oberfläche des Displays. Wenn dieses eine elektrische Spannung erhält, drehen sich in der Bildschirmebene die Moleküle. IPS erhöht damit die Blickwinkelstabilität und den Kontrast. Das ist durchaus zu sehen, auch wenn andere Technologien wie die AMOLED-Displays von Samsung inzwischen ähnlich gute Ergebnisse zeigen.
Apple verwendet teilweise für seine Displays auch die OLED-Technologie, so beim iPhone X, XS (Max), 11 Pro (Max), 12 (Mini) und 12 Pro. Auch die Apple Watch funktioniert so. OLEDs sind organische Halbleiter (OLED für Organic-Light-Emitting-Diode). Diese Technologie ist weit verbreitet, auch die LCD-Technologie setzen viele Hersteller ein. Daher war die Entscheidung von Apple, sich die Bezeichnung Retina markenrechtlich schützen zu lassen, durchaus sehr klug. Dem folgt das Marketingversprechen von Apple: Es ist definitiv nicht möglich, die einzelnen Pixel aus dem üblichen Sichtabstand zu erkennen.
Das ist bei anderen modernen Displaytechnologien zwar auch der Fall, doch die geschickten Marketingstrategen von Apple werben sehr offensiv mit ihrer Retina. Diese Bezeichnung führte Apple erstmals im Jahr 2010 für das iPhone 4 ein, das mit 960 x 640 Pixel auflöste. Die Bildschirmdiagonalen lag bei 3,5″, was 326 ppi Pixeldichte entsprach.
Ist das Retina Display anderen Displays überlegen?
Im Grunde nicht, denn die Smartphones anderer Hersteller übertrumpfen die Apple-Geräte teilweise. Beispiel:
- Das Samsung Galaxy S10e überzeugt mit 522ppi Pixeldichte (2.280 x 1.080p auf 5,8″). Hierbei handelt es sich um ein AMOLED-Display, das auf einer anderen Technologie basiert.
- Das iPhone XR mit seiner Retina zeigt nach wie vor 326ppi Pixeldichte (1.792 × 828p auf 6,1″).
Die Bezeichnung Retina Display hat sich aber aufgrund der Marketinganstrengungen von Apple sehr gut etabliert. Dementsprechend verkaufen sich die iPhones und andere Apple-Geräte mit ihrer Retina sehr gut. Diese war in der Anfangsphase der Entwicklung um 2010 anderen Technologien durchaus überlegen, weshalb Apple als Vorreiter für scharfe Screens gilt. Diese sind natürlich immer noch sehr gut, was auch an anderen Eigenschaften liegt. So kalibriert Apple seine Displays hervorragend, die damit eine wirklich naturgetreue Farbdarstellung bieten. Zwar hat dies nichts mit ihrer Auflösung zu tun, doch es ist auch sehr wichtig.
Fazit
Ein Retina Display ist wirklich gut, auch wenn es gerade bei der wichtigsten, mit dem Begriff Retina beworbenen Eigenschaft – der hohen Auflösung – anderen modernen Displays nicht mehr überlegen ist. Das ist aber kein Grund, sich nicht für ein iPhone zu entscheiden.