Der Prozessor ist das Herzstück in jedem PC und entscheidend dafür, mit welcher Geschwindigkeit Spiele und Applikationen ablaufen können. Trotz der Tatsache, dass mit Intel und AMD nur zwei Anbieter den Markt für Prozessoren dominieren, fällt die Auswahl des geeigneten Prozessors nicht leicht. Zahlreiche Modelle in verschiedenen Varianten und Preisklassen sind am Markt vertreten.
Cores und Threads
Um die Leistungsfähigkeit eines Prozessors einschätzen zu können, sind zwei Merkmale von besonderer Relevanz: die Anzahl der Kerne und deren Taktraten. Hier kann pauschal gesagt werden: je mehr, desto leistungsfähiger und somit besser. Denn je mehr Kerne sich in einem Prozessor befinden, desto mehr Aufgaben kann er gleichzeitig erledigen. Die Taktrate gibt an, wie schnell der jeweilige Kern bei der Verrichtung seiner Aufgaben ist. Darüber hinaus verfügen moderne Prozessoren über die Fähigkeit des Multithreading, wodurch dem Betriebssystem mehr logische Prozessoren zur Verfügung gestellt werden, auf die es einzelne Aufgaben verteilt. Entsprechend wichtig ist es, bei der großen Auswahl an CPUs zwischen den tatsächlichen Prozessor-Kernen, den sog. Cores, und den Threads zu unterscheiden.
Wie viele Kerne für welchen Zweck?
Die Frage, wie viele Kerne für welchen Einsatzzweck sinnvoll sind, ist nicht leicht zu beantworten. Wer seinen PC überwiegend für ein bestimmtes Programm nutzt, kann zumindest vorab in Erfahrung bringen, wie viele Kerne die Software maximal unterstützt. Programme, deren Zweck in erster Linie im Rendern, Komprimieren, Verschlüsseln und Umwandeln von Audio- und Videodateien liegt, greifen bevorzugt auf viele Threads bzw. Rechnerkerne zu. Wer hingegen aktuelle PC-Spiele in hoher Qualität genießen möchte, greift besser gleich zu einem Prozessor mit vier echten Rechnerkernen. Für den typischen Office-PC, auf dem viel mit Texten und Tabellen gearbeitet und der sonst überwiegend zum Surfen genutzt wird, genügt ein Prozessor mit zwei Kernen.
Taktrate als Entscheidungskriterium
Auch bei der Taktfrequenz gilt: Mehr ist besser. Aber Frequenz ist nicht gleich Frequenz, wie viele Käufer bei der Auswahl schnell feststellen werden. In vielen Angeboten wird bevorzugt die maximale Taktrate beworben, die die jeweilige CPU erreicht. Diese Werte mögen zwar eindrucksvoller erscheinen, sind jedoch kein so gutes Vergleichsmerkmal, da die höchstmögliche Taktfrequenz u. a. von der Kühlung des Prozessors abhängig ist. Bei Leistungstests können so schnell Werte zustande kommen, die erst einmal wenig mit der angepriesenen Taktrate zu tun haben, weil die dabei entstehende Wärme nicht schnell genug aus dem Gehäuse geleitet wird. Sinnvoller ist es also, die Basis- oder Standardtaktraten miteinander zu vergleichen. Auf diesem Leistungsniveau wird ein Prozessor die meiste Zeit betrieben und hier läuft er auch am effizientesten, was Lebensdauer und Stromverbrauch anbelangt.
Intel oder AMD – welcher Hersteller ist empfehlenswert?
Gäbe es nicht unzählige Tests und Vergleiche, müsste man bei der Rivalität zwischen Intel und AMD schon fast vor einer Glaubensfrage sprechen. Lange Zeit schien Intel der unangefochtene Spitzenreiter zu sein. Aktuell kann sich AMD aufgrund seiner Ryzen-Modelle besser am Markt behaupten. Vor allem hinsichtlich des Preis-Leistungs-Verhältnisses bei Desktop-PCs ist AMD die derzeit bessere Option. Bei den Notebooks steht Intel auch weiterhin an der Spitze, denn hier kann der Hersteller nach wie vor die besten Angebote liefern. Letztlich sollte jedoch immer ein möglichst aktueller wie detaillierter Vergleich zurate gezogen werden, wenn mehrere Prozessoren in die engere Wahl kommen.