Neben der bekannten HDMI-Verbindungstechnologie, welche vorwiegend bei Multimediageräten wie Fernsehern und Beamern zum Einsatz kommt, gibt es noch einen weiteren Anschluss namens DisplayPort und seinen kleinen Bruder Minidisplay Port. Diesen Anschluss wirst du primär nur bei Notebooks, PCs und Monitoren antreffen. Denn der Display Port Anschluss verfügt über viele nützliche Eigenschaften, welche vor allem beim Gaming auf dem PC von großem Nutzen für dich sein könnten. Wie bereits beim HDMI-Anschluss gibt es auch beim Display Port unterschiedliche Versionstypen. Welche das sind, in welchem Fall dir Display Port einen enormen Vorteil bringt und was die neueste Version alles kann, erfährst du in folgendem Beitrag.
Was genau ist DisplayPort?
Bevor du mehr über die unterschiedlichen Versionen erfährst, solltest du zuerst wissen, wie genau diese Verbindungstechnologie aufgebaut ist und wie sie funktioniert.
Der Anschluss namens Display Port wurde im Jahr 2006 eingeführt und fungierte damals als Ablösung beziehungsweise Weiterentwicklung von den beiden Anschlüssen VGA und DVI. Display Port wird also primär dazu genutzt, um Monitore an den PC anzuschließen. Aus diesem Grund findest du an allen modernen Grafikkarten mindestens einen Display-Port-Anschluss. Dasselbe gilt natürlich auch für die meisten aktuellen Monitore.
Entstanden ist der Anschluss dadurch, dass sich verschiedene Unternehmen wie AMD, Intel, Nvidia und noch einige weitere zu einer Kooperation entschlossen. Künftig sollte unter dem gemeinsamen Namen Video Electronics Standards Association (auch bekannt als VESA) ein gemeinsamer standardisierter Anschluss entwickelt werden, welcher Ton- sowie Bildsignale übertragen kann. Daraus entwickelte sich schlussendlich dann der Anschluss Display Port.
Die Funktionsweise von DisplayPort
Wie dir mit Sicherheit schon aufgefallen sein dürfte, ähnelt der Display-Port-Stecker optisch stark dem HDMI-Anschluss. Der einzige Unterschied, der sofort auffällt, ist, dass die Abrundung des Steckers nur auf einer Seite vorhanden ist, statt auf beiden, wie es bei HDMI der Fall ist.
Generell ist der Display-Port-Stecker relativ einfach aufgebaut. Der Stecker selbst besitzt 20 Pins, welche folgende Funktionen bedienen:
- Stromversorgung
- Lanes
- Masse
- AUX-Kanal
- Hot-Plugging
Was die einzelnen Bezeichnungen bedeuten, erfährst du nun. Am Anfang steht der 20. Pin, welcher für die Stromversorgung von Belang ist. Dieser liefert über das Kabel 3,3 Volt Strom. Das ist nötig für den Betrieb von Konvertern und Adaptern.
Als Nächstes sind die Lanes von großer Bedeutung. Vier dieser Lanes bilden zusammen den sogenannten Main-Link. Diese Lanes sorgen dafür, dass die Datenpakete von der Grafikkarte zum Monitor übertragen werden.
Dann gibt es noch den AUX-Kanal. Da die Lanes die Daten nur in eine Richtung schicken können, greift hier der AUX-Channel ein. Er sorgt dafür, dass die Datenpakete auch in die andere Richtung verschickt werden können.
Zu guter Letzt wäre da noch das sogenannte Hot-Plugging. Dies sorgt dafür, dass die Hardware und Peripherie problemlos während des laufenden Betriebs an- und abgesteckt werden kann, ohne, dass es dabei zu Fehlermeldungen oder Störungen kommen kann.
Die unterschiedlichen Versionen
Wie bereits erwähnt, werden seit der Einführung 2006 regelmäßig neue Versionen des Anschlusses eingeführt, welche stetig verbessert werden. Das kennst du ja bereits von den HDMI-Steckern und ähnlichen Anschlüssen.
Standard | Geschwindigkeit | Features |
DisplayPort 1.1 | 8,64 GB/s | Kopierschutz HDCP |
DisplayPort 1.2 | 17,28 GB/s | Multi-Stream-Transport |
DisplayPort 1.3 | 25,92 GB/s | 5.120 x 2.880 Pixel, @ 60Hz |
DisplayPort 1.4 | 25,92 GB/s | Stream Compression |
DisplayPort 2.0 | 77,4 GB/s | 7680 x 4320 Pixel, @ 60 Hz, HDR10 |
DisplayPort 1.0 – 1.4
- DP 1.1: Die erste gravierende Verbesserung beim ersten Versionstyp besteht darin, dass sich Adapter für HDMI- oder DVI-Anschlüsse deutlich besser nutzen lassen. Auch die Verschlüsselung von Daten sowie der Kopierschutz HDCP 1.3 sind jetzt mit an Bord. Diese Version ermöglicht eine maximale Datenrate von 8,64 Gigabyte pro Sekunde GB/s.
- DP 1.2: Die Fortsetzung 1.2 bringt direkt eine Verdopplung der maximalen Datenrate mit und erlaubt so Werte von bis zu 17,28 GB/s. Dadurch werden deutlich höhere Auflösungen unterstützt. Zudem erlaubt der Multi-Stream-Transport für das Daisy-Chaining die Möglichkeit, mit einem Anschluss mehrere Monitore zu verbinden.
- DP 1.3: Auch hier wurde primär die maximale Datenrate verbessert, welche jetzt bei 25,92 GB/s liegt. In der Theorie sind nun unkomprimiert 60 Bilder Pro Sekunde bei einer Auflösung von 5K (5.120 x 2.880 Pixel) möglich. Diese Display Port Version bereitete zudem auf die aktuellste und höchste Bildschirmauflösung 8K (7.680 x 4.320 Pixel) vor.
- DP 1.4: Das erste Mal wurde bei einer neuen Version keine Verbesserung der Datenrate durchgeführt. Bei der Version Display Port 1.4 wurde lediglich die Einführung der Display Stream Compression 1.2 als neue Funktion eingeführt. Diese Sorgt dafür, dass die Kompression von größeren Datenmengen, bei Display Port 1.4, ohne spürbaren Qualitätsverlust ermöglicht wird.
Display Port 2.0 und Minidisplay Port
- DP 2.0: Mit der derzeit aktuellsten Version, erlaubt der Anschluss eine Übertragungsrate von 77,4 GB/s. Dies erlaubt neben einer flüssigen Darstellung von 8K-Material bei einer Bildwiederholungsrate von 60 Hertz sogar noch HDR10. Theoretisch wäre sogar eine Auflösung von 16K (15.360 x 8.640 Pixel) möglich.
- Minidisplay Port: Ein spezielles Format des Display Ports stellt dieser Anschluss dar. Diese Version findest du jedoch nur bei Apple-Geräten. Der Anschluss wurde jedoch mittlerweile von Thunderbolt-3 abgelöst und kommt somit nicht mehr vor.
Fazit
Wenn dir eine hohe Übertragungsrate enorm wichtig ist, dann kommst du nicht um den Display-Port-Anschluss herum. Explizit bei Gaming am PC ist der Anschluss unverzichtbar. Besonders für Funktionen wie G-Sync von Nvidia und FreeSync von AMD ist ein solcher Stecker unabdingbar. Nur so kann sich die Bildrate deines Monitors perfekt auf deine Hardware und dein Spiel abstimmen und somit nerviges Tearing vermeiden. Dies funktioniert jedoch nicht mit einem HDMI-Anschluss.